Prof. Dr. Karl Prümm

Der Initiator sowohl der Marburger Kameragespräche als auch des Marburger Kamerapreises, Prof. Dr. Karl Prümm, betreute die von ihm ins Leben gerufenen Veranstaltungen in diesem Jahr zum letzten Mal, und am Ende des laufenden Sommersemesters wird er in den Ruhestand wechseln. Sein langjähriges Interesse für die Kamera als zentrales Element der Filmproduktion spiegelt sich auch im Thema seiner Abschiedsvorlesung „Die Kamera im Bild. Inszenierungen der kinematographischen Aufnahmeapparatur im Film“ wider, die er am Donnerstag, den 15.07., um 18:00 Uhr in der Alten Aula der Philipps-Universität halten wird.

Einem weiteren Schwerpunkt seiner Forschungsarbeit wird ein hochkarätig besetztes Kolloquium mit dem Titel „Vexierbilder. Zur Ambivalenz der Moderne im Weimarer Kino“ gewidmet sein, das am folgenden Freitag, den 16.07., ab 10:00 Uhr in den Marburger Filmkunsttheatern stattfinden wird.

Zu beiden Veranstaltungen sind Sie herzlich eingeladen!

Brückenbauer zwischen Theorie und Praxis

Seit den 1970er Jahren steht Prof. Dr. Karl Prümm für die Etablierung und den Ausbau der damals noch jungen Disziplin der Medienwissenschaft. Durch seine Arbeiten im Bereich der Film- und Fernsehwissenschaft, durch Beiträge zu den Debatten um Bildgestaltung und Bildtheorie und Untersuchungen zur Geschichte, Ästhetik und Theorie der Kameraarbeit hat er entscheidend zu deren Emanzipation beigetragen.

Nach Stationen an der Universität-Gesamthochschule Siegen (Professur für Literaturwissenschaft/ Medienwissenschaft) und an der Freien Universität Berlin (Professur für Theaterwissenschaft im Bereich Film und Fernsehen) wechselte Karl Prümm 1994 an die Marburger Philipps-Universität, wo er seitdem Professor für Medienwissenschaft ist. In Marburg war er nicht nur an Aufbau und Profilierung des Instituts für Medienwissenschaft beteiligt, durch die Initiierung der Marburger Kameragespräche und des mittlerweile international renommierten Marburger Kamerapreises in den Jahren 1997 bzw. 2001 hat er auch die Kooperation zwischen Universität und Stadt Marburg sowie den Dialog zwischen wissenschaftlicher Theorie und filmischer Praxis nachhaltig gefördert.

Noch im März war Prof. Dr. Karl Prümm für sein jahrelanges und außerordentliches Engagement gleich zweifach geehrt worden: Für seinen Verdienst um das Kulturleben der Universitätsstadt Marburg wurde ihm am Freitag, den 12. März, im Rahmen eines Festaktes im Historischen Saal des Marburger Rathauses von Oberbürgermeister Egon Vaupel das Historische Stadtsiegel der Universitätsstadt Marburg verliehen.

Im Anschluss erhielt Prümm als Dank für seinen Beitrag zum öffentlichen Bild des Berufstandes der Kameramänner den Ehrenpreis des bvk – Bundesverband Kamera, der ihm von Geschäftsführer Dr. Michael Neubauer und Ehrenpräsident Wolfgang Treu überreicht wurde. Der bvk – Bundesverband Kamera ist der Berufsverband der bildgestaltenden Kameraleute (Directors of Photography).

Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Karl Prümm:

Die Kamera im Bild.
Inszenierungen der kinematographischen Aufnahmeapparatur im Film

Zeit: Donnerstag, 15. Juli, 18:00 Uhr, anschließend Abschiedsfest mit Rahmenprogramm
Ort: Alte Aula der Philipps-Universität, Lahntor 3 (Eingang: Reitgasse)

Kolloquium:

Vexierbilder.
Zur Ambivalenz der Moderne im Weimarer Kino

Zeit: Freitag, 16. Juli, 10:00 Uhr
Ort: Marburger Filmkunsttheater, Oberstadt, Am Steinweg 4

10:00 Uhr
Prof. Dr. Klaus Kreimeier: 
Unproportionierte Kräfteverhältnisse. Carl Theodor Dreyers Film „Die Gezeichneten“ (1922)

11:00 Uhr
Prof. Dr. Thomas Koebner: 
Menschen im Hotel. Ein Motiv der Moderne im Film der Weimarer Republik

14:00 Uhr
Prof. Dr. Fabienne Liptay: 
,Sichtbare Oberfläche‘ und ,geistige Tiefe‘. Zur ästhetischen Erfahrung im Weimarer Kino

15:00 Uhr
Prof. Dr. Norbert Grob: 
Gespenstisches lebendig machen. Fritz Langs „Dr. Mabuse“-Serie

16:30 Uhr Filmvorführungen:

„Ins Blaue hinein“ (1931, Regie: Eugen Schüfftan)

„Menschen am Sonntag“ (1930, Regie: Kurt Siodmak, Robert Siodmak, Edgar G. Ulmer, Fred Zinnemann, Rochus Gliese)